Sonntag, 5. Februar 2006

es bewegt sich nichts ...

es bewegt sich nichts
außer ich gehe
an den fenstern vorbei
und lasse das eine bild
ins andere übergleiten

deine worte sind
keine fenster

Samstag, 4. Februar 2006

[Wo das Meer stillsteht 4,19]

Metapher

hinterher – brüten, wie immer, die himmelsverbrechen auf deinem körper
einen grünen zweig, der über vögel herfällt
ein zwielicht beschließt, die lautsprecher abzuschalten
warum spielen sie nicht?
keine dunkelheit war je fragment
da ist eine oper – eine der rollen öffnet den mund nicht
ein fluß – verwandelt die passanten an seinem ufer in ertrinkende
die spannweite der brücke in deinem körper
du mußt auf diesen endpunkt zugehen, den du immer vermieden hast
vergessen auch wieder von tagen, die es verschmähen, dich zu vergessen
mondlicht – transparent nur, wenn es vorüber
läßt dich eine landschaft lieben, die du nur hassen kannst
pause
so still all die musik, die du hörtest

[Wo das Meer stillsteht 4,18] <<>> [Wo das Meer stillsteht 4,20]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare

“so still all die musik, die du hörtest“ – übliche diskrepanzen, die vielleicht alle dasselbe meinen, nämlich die in der stille er- und nachklingende musik. in der englischen übersetzung heißt es „so silent you have heard all the music“ und in der italienischen „tanto silenzio da ascoltare tutta la musica“, die die stille eher zur voraussetzung macht. während im englischen eher eine feststellung erfolgt. meine version führt die musik direkt in ein stilles hören. aber diese entspricht auch ein wenig meiner intention: den text, so wie ich ihn vor mir habe, skizzieren, ohne die prätention, ihn genau wiedergeben zu wollen, da dies wegen meiner unkenntnis des chinesischen nicht geht.

käfige XVI

fahrrad

ins dorf : ins dorf : die letzten häuser vor dem letzten kilometer zur grenze : den schützenplatz und den garten : mal beiseite gelassen : als orte : zur beschreibung der käfige : in denen ein gewisses denken gefangen ist : an dem verstehen abprallt : und erinnern zur unmöglichkeit wird : nur noch der gedanke : hier stand das haus : dahinter auf dem hof : die tischlerwerkstatt : der anderen familie : die im hause wohnte : auf dem hof weiter rechts das plumpsklo : von dem es später hieß : unter irgendeinem alten mann hätten die morschen bretter nachgegeben : und er sei hinunter gefallen : in all die fäkalien : die erinnerung an die alte frau : die dort ebenfalls ein zimmer bewohnte : und mir immer ein brot mit marmelade vorsetzte : fein säuberlich in kleine rechtecke geschnitten : „oma matlath“ : drei fotos : eines von meinem zwanzigjährigen vater vor der vorderfront im bräutigamshabit : (wäre es farbig, ihm stände etwas röte im gesicht : der blick verlegen : verschämtes lächeln) : es gibt sonst kein hochzeitsfoto : meine mutter kam zwei wochen nach der hochzeit mit mir nieder : (merkwürdiger ausdruck) : zwei zeigen mich als wulstbeiniges kleinkind mit der tochter des tischlers in der hofeinfahrt : als drittes ein ball dabei : halt : und noch ein viertes : wo ich auf dem fahrrad vor meinem vater sitze : das fahrrad an die gegenüberliegende stallwand gelehnt : und die nachnamen : tischler markwart : matlath : ma : ma

Freitag, 3. Februar 2006

schlafen in eiderdaunen- ...

schlafen in eiderdaunen-
müdigkeit
überm angefangenen absatz
bis einer hustet
im vollbesetzten zug
und landschaft dächer setzt
auf gleich schon vergessene
traumhäuser mit
bewohnern, der erst auftauchen
wenn der kopf sich
ganz von selber senkt

Donnerstag, 2. Februar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 9,3

9,3 Es ist zu glauben, daß die Götter auf diese Weise ohne allen Ratschluß und ohne alle Anstrengung für die Welt Sorge tragen; doch, gerade wie die mit Kraft versehenen Körper dasjenige tun, was sie tun, ganz einfach weil sie da sind (wie im Fall der Sonne, die beleuchtet und erwärmt, einfach deshalb, weil sie da ist), um so mehr besteht die Vorsehung der Götter ohne Anstrengung für sich selbst und lenkt dasjenige aufs beste, wofür es Sorge trägt. Auf diese Weise finden auch die Untersuchungen der Epikureer eine Lösung: das Göttliche – sagen sie – gebe sich keine Mühe, noch verursache es Mühe bei den anderen Dingen.

[Salustius 9,2] <<>> [Salustius 9,4]
Einleitendes

noch einmal zu ungaretti

noch einmal zu ungaretti und m'illumino d'immenso:

leuchten im weit
wie so weit


und ein paar links:
http://parallalie.twoday.net/stories/406791/
http://www.abendschein.ch/comments.php?id=848_0_1_0_C
http://snafu.twoday.net/stories/1447562/

Mittwoch, 1. Februar 2006

once upon a time ...

womb

Once upon a time and a very good time it was there was a moocow

JOYCE, A Portrait of the Artist as a Young Man

wären die hände

wären die hände
so verschlungen
wie unsere wege

wie viele reisen
blieben uns erspart

Dienstag, 31. Januar 2006

in den lehm

für Markus Hediger

in den lehm
mit ur-händen
das ur-sein
kneten
und werden
wie ein ur-gott
am rande des waldes
der den ur-fluß säumt

ur-sprung und
kind-sein im sagen
„dies ist“

… Der einzige himmel
der dich erwartet ist der in dem du geschichten erzählen
darfst – hier kannst du gern ein gott sein – ein gott aber
der toten


Gilgamesh, dt. von Raoul SCHROTT

zwiesprach 8

Er: o blauer himmelsschmelz, umstrahlst den tag in deinem lichten wölben.
Ich: du darfst hier sowieso nicht dichten.
Er: wieso ich. du legst mir doch den schmonz in den mund, außerdem hast mein anfängliches „umleuchtest“ eigenmächtig korrigiert.
Ich: erst bin ich’s, dann bin ich’s nicht… was nun?
Er: du meinst, erst bin ICH’s, dann bist DU’s… was nun?
Ich: wie ein dicker fetter taler aus lauter’m gold aufglänzet in der sonnen licht, so strahlet wohl das tagsgestirn als himmelstaler und spiegelt deinen frohen sinn…
Er: o, sonniges gemüte!
Ich: von wem war das jetzt?
Er: von dir!
Ich: quatsch, ich hab’s in deinen gedanken gelesen.
Er: dann mußt aber arg an gedankenlegasthenie leiden…
Ich: was ist das?
Er: schwierigkeiten beim lesen von gedanken. denn ich dachte etwas ganz anderes.
Ich: ich weiß, ich hab’s nur uminterpretiert.
Er: ah, so ein schlaumeier!
Ich: hier, nimm schon: ein glas voll goldgelber flüssigkeit, darin der sonne strahlen funkeln.
Er: o, sonniges gemüte!

Montag, 30. Januar 2006

...

pardon : ich experimentiere am layout...

[Wo das Meer stillsteht 4,18]

Museum

einsamkeit ist nicht das letzte bollwerk – sie ist nichts
der reine tod gleicht den im saal arrangierten blumen
farbenprächtig – durchschnittene kehlen
die vom märz ausgesandte zarte süße
auf das blut sollte man nicht achten – dann gleicht es eher einem meisterwerk

hätte lampenlicht die sonne nicht ersetzt
dieser goldene zweig wäre verdorrt

die marmorwand der nacht und nacht – auf hochglanz poliert
wenn die bronzeaxt des vogelgesangs zuschlägt
niemals gefallener regen – verbreitet den einzigen inhalt des himmels
und wir – ein von der bewegung abhängiges thema
sitzen nutzloser als zuvor außerhalb des gemäldes
und sehen uns ausgekratzt von der hand eines meisters

[Wo das Meer stillsteht 4,17] <<>> [Wo das Meer stillsteht 4,19]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare

Sonntag, 29. Januar 2006

noch setzt der himmel ...

noch setzt der himmel
den minaretten
keine lichtergirlanden auf

wäre auch vermessen
in meinem abendland
wenn auch nicht
im vergleich
zu einer nacht
im mai
wie’s Ungaretti betitelt

dem winter sind’s lichter
allzumal

hell aufleuchtend
auf der haut im frost

reminiszenz zu "Mainacht // Der Himmel setzt / den Minaretten / Lichtergirlanden aufs Haupt" von Ungaretti

fast februar

blumenzwiebeln
treiben grüne lanzen
durch das erdreich

kleine rote knospen
am rosenstrauch

der wind hat sich gedreht

eines vogels lockruf

Zuhause

Überraschung
nach solch
großer Liebe

glaubte ich sie über die Welt
verstreut zu haben

Giuseppe UNGARETTI

CASA MIA // Sorpresa / dopo tanto / d'un amore // Credevo di averlo sparpagliato / per il mondo

Samstag, 28. Januar 2006

AJTYS

Zwingen- und zwangloser zwiesang
Nach vorgegebenen zwitscherworten


Zwischen

TheSource und parallalie

zwiesprach 7

Er: niemals musik in deinem haus, wenn du allein bist, außer in raren fällen.
Ich: ich horche auf …
Er: und gleich gehst du weg zum fenster, der halb unter der dachpfanne hervorlugenden heuschrecke ein wenig asche aufs haupt zu streuen.
Ich: grüße aus afrika. immer wieder läßt sich eine blicken, wenn der wind aus südlichen richtungen weht.
Er: friedenstauben aus timbuktu.
Ich: und ferne erinnerungen an friedenstaubheit und friedlichen staub.
Er: hellhörig ist nur, wer angst hat.
Ich: oder wer zwei ohren hat und keine musik zwischen sich und die welt legt.
Er: aber im auto durch die gegend fahren und die ewig gleichen pink-floyd-cassetten hören…
Ich: auch daran habe ich mittlerweile die lust wieder verloren.
Er: ich, du betrittst wieder eine neue phase.
Ich: gewohnheiten sind für ein weilchen ganz gut, aber dann werden sie irgendwann fad.
Er: verstehe. sag mir, wie oft du deine gewohnheiten wechselst, und ich sage dir…
Ich: was?
Er: ich habe lange keine zigarette mehr geraucht, und dein bitterer kaffee… nun ja…
Ich: was?
Er: gibt mir mal eine zigarette, mal seh’n, wie’s der heuschrecke geht.

Salustius, Über die Götter und die Welt – 9,2

9,2 Doch ist es auch möglich, die Vorsehung aufgrund ihrer Zeichen in der Natur zu erkennen. Denn die Augen wurden um des Sehens willen durchsichtig gemacht, die Nase befindet sich über dem Mund, um das zu unterscheiden, was übelriechend ist, während die Zähne in der Mitte scharf sind, um die Speisen zu zerreißen, und flach auf der Innenseite, um sie in Brei zu verwandeln; und wir sehen überall, wie jedes Ding in ähnlicher Übereinkunft mit der Vernunft steht. Es ist also unmöglich, daß einerseits die Vorsehung sich in den Einzelheiten zeigt, hingegen in den Grundprinzipien abwesend ist. So hängen auch die Orakel und die Heilungen, die in der Welt statthaben, von der guten Vorsehung der Götter ab.

[Salustius 9,1] <<>> [Salustius 9,3]
Einleitendes

Freitag, 27. Januar 2006

wie der hund bellt ...

wie der hund bellt
wenn ich ihm erscheinen soll
so schreib' ich diese zeilen
weil ein text erscheinen soll

zwiesprach 6

er1
Er: nervös?
Ich: nö, wieso?
Er: du sitzt da, als wartetest du auf etwas?
Ich: warte-test?
Er: tete-a-tete-test.
Ich: tätest du mir einen gefallen?
Er: doch nicht etwa deinen tee testen?
Ich: kalt steht stets der tee auf dem herd. wenn du möchtest? ich ziehe kaffee vor.
Er: wie steht’s denn nun mit dem gefallen.
Ich: stell dich doch mal in pose, damit ich dich fotografieren kann.
Er: du hast mich doch schon mal fotografiert. das reicht doch.
Ich: war etwas vergnubbelt, jemand assoziierte gar kaugummi.
Er: ich weiß, in einem jahr könnte ich durchaus zum marsmännchen werden.
Ich: gut, danke. schon geschehen.
Er: aber bitte nur die visage.

Donnerstag, 26. Januar 2006

nullgrund

argonullgrund

blut bad sind

blut bad sind
bins bald lind
bin lad bins
silb's bald blind
bild in bild

bade das!

zwiesprach 5

Ich: du atmest so lang im kurzen auf und ab.
Er: soll ich aufhören?
Ich: natürlich nicht.
Er: nun, ich sauge am luftreich.
Ich: angenehme brüste?
Er: so rund wie die hände.
Ich: nachgiebig?
Er: wie die luft, in die man hineinragt.
Ich: homo erectus.
Er: nicht ganz. glücklich ist die form gefüllt.
Ich: was dein leeres sich als form bedungen...
Er: glocken klingen, weil sie hohl.
Ich: je leerer, desto tiefer der klang.
Er: moment... und je voller die flasche, desto höher klingt die vorfreude!

Mittwoch, 25. Januar 2006

mit wanken ästen ...

mit wanken ästen
kratzt der wind
dem schrundigen acker
die stirne

[Wo das Meer stillsteht 4,17]

Oper

der klang des singens kehrt uneilig zurück zum letzten sitz des nachmittags
wir sind nackt unter dem nackten himmel
aufrichtiger noch sind die vögel – fliegen alle vorüber goldgelb
kein jugendliches timbre in altersschwachen ohren
dies ist der frühling – frühling ist zum sterben die beste zeit
um die tragödie eines jeden buches zu lesen

wenn schweigen eine geschichte nochmals erzählen kann
die flamme des himmels – umarmend und dennoch erschreckend
gibt diesem fenster einen strauß fleischfarbener blumen
gibt dem zuschauenden nachmittag ein endlos fallendes meer
der goldene sturm – schmiedet den schmerz im hören
läßt uns kalt werden wie kinder
eine dämmerung zu spät für abschiede, um vom himmel abschied zu nehmen
doch der himmel – was sagte er?

nacht hat uns den rücken gekehrt
dunkelheit ist die trostlosigkeit hinter den kulissen

[Wo das Meer stillsteht 4,16] <<>> [Wo das Meer stillsteht 4,18]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare

zwiesprach 4

Er: bin kein dieb, bin kein dieb!
Ich: und ich habe keine pistole… wiewohl scharfe messer.
Er: eh du ein solches hervorgekramt hast…
Ich: du spielst scheinbar auf das neue gesetz an: kein gefängnis mehr für den, der auf einen bewaffneten einbrecher bei sich zu hause oder in seinem geschäft schießt.
Er: ja, das opfer eines diebstahls, eines raubüberfalls und einer bedrohung kann reagieren, um seine und die unversehrtheit seiner angehörigen zu schützen, bei sich zu hause, in seiner praxis, seiner kanzlei oder in seinem geschäft, wenn der angreifer keine anzeichen von nachgeben zeigt. in diesem fall wird schießen zu einer legitimen notwehr.
Ich: so wird es dann wohl bald eine aufwärtskurve in der statistik der angemeldeten waffen geben.
Er: und einen boom an schießständen.
Ich: und die diebe werden sich entsprechend darauf einstellen.
Er: twelve o’ clock highnoon-duelle am ladentisch.
Ich: na, vielleicht gibt’s dann bald ein paar illegale ausländer weniger. abschiebung nicht mehr vonnöten.
Er: mehr platz in den gefängnissen.
Ich: und berlusconi bittet darum, zwei wochen länger regieren zu dürfen…
Er: wer weiß, vielleicht verjährt ja in diesen zwei wochen irgend ein dreck, den er am stecken hat.
Ich: by the way, welche notwehr ist eigentlich gegenüber finanzhaien erlaubt????
Er: ich schlucke nicht gern trocken.
Ich: hier, „american coffee“… andern filterkaffee gibt’s hier nicht in der nähe.
Er: zustände sind das.

1. All’articolo 52 del codice penale sono aggiunti i seguenti commi:
"Nei casi previsti dall’articolo 614, primo e secondo comma, sussiste il rapporto di proporzione di cui al primo comma del presente articolo se taluno legittimamente presente in uno dei luoghi ivi indicati usa un’arma legittimamente detenuta o altro mezzo idoneo al fine di difendere:
a) la propria o altrui incolumità;
b) i beni propri o altrui, quando non vi è desistenza e vi è pericolo d’aggressione.
La disposizione di cui al secondo comma si applica anche nel caso in cui il fatto sia avvenuto all’interno di ogni altro luogo ove venga esercitata un’attività commerciale, professionale o imprenditoriale".

Dienstag, 24. Januar 2006

post meridiem

post meridiem

zerbröseln im nachmittag
im sich zerstreunenden sein
das sich aufgebaut und -gebäumt
noch vor und kurz nach dem aufstehen
die tasse kaffee in der hand

als wäre die sonne auf halbem wege
schon müde, mir tag zu sein
und als wolle als dunklere hälfte
sie mir die nacht versüßen

als das kleinere übel des falls

zwiesprach 3

Er: mach das fenster zu!
Ich: frische luft!
Er: erstickt sind schon viele, aber erstunken noch keiner.
Ich: sagte sieglinde.
Er: und so bliebet ihr in eurem muff.
Ich: und ergötzten einander.
Er: schon lange her, was?
Ich: il tempo passa.
Er: und je mehr zeit verstreicht, desto größer der flur, den sie durchqueren, die erinnerungen.
Ich: zwar groß der raum, doch kürzer die zeit des durchquerens.
Er: ich weiß, ich weiß, das langzeitgedächtnis nimmt mit dem alter zu, während das kurzzeitgedächtnis schwächer wird.
Ich: banal gesagt.
Er: so dreht sich das lebenshaus um die zeitachse und krümmt sich der jugendzeit hin.
Ich: und strampelt blind in die zukunft.
Er: war wohl eher der wortgestus als realität?
Ich: schöne worte machen froh, besonders die von haribo!
Er: und schmelzen im munde, und nicht in der hand!
Ich: smart, fürwahr.

Montag, 23. Januar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 9,1

9,1 Es ist möglich, die Vorsehung der Götter bereits aufgrund dessen zu erkennen, was oben gesagt wurde.
Denn: Woher käme die Ordnung der Welt, gäbe es zufällig kein ordnendes Prinzip? Oder das Vorhandensein eines jeden Dinges im Hinblick auf einen Zweck, wie die irrationale Seele, damit man empfinde, und die rationale zur Zierde der Erde.

[Salustius 8,5] <<>> [Salustius 9,2]
Einleitendes

zwiesprach 2

Er: hättste gern, daß es raschelt, doch horch, wie’s pfeift. ach nein, das waren ja die heizkörper. aber nun ist’s der nordwind.
Ich: besser wohl Rachelle.
Er: Diotimens raschelengel im „Mann ohne Eigenschaften“?
Ich: ja. doch welche mühsal, mein lesepensum kommt ins wanken.
Er: immer langsam voran. andere zeiten, andere rhythmen. langer atem.
Ich: und kurze stoßseufzer in der gegenwart.
Er: einmal pusten, und das gedichtchen beschlägt die innere fensterscheibe, so daß man draußen nichts mehr sieht.
Ich: so ja nun auch wieder nicht. die beschlagene fensterscheibe war schon immer fatal für wischende finger. darum haucht man sie ja oft willentlich an.
Er: und wo man wischt, wird’s verzerrend.
Ich: entzerrend, weil es durch scheinbare verzerrung das verzerrte zurechtzerrt.
Er: zerrstör mir meine kreise nicht!
Ich: sprach’s und ward das opfer geistiger bewaffneter niederungen.
Er: du kannst ja immer noch das beherzigen, was dir gestern empfohlen wurde: think BIG.
Ich: aber im kleinen.
Er: das ist ja nun wurscht. little big man.
Ich: hier, trink schon deinen kaffee : big brother is watching.
Er: verstehe: die arbeitsmoral, die arm in arm mit den ökonomischen bedürfnissen dem gassenhauer von der pflicht nachschunkelt.
Ich: helau!

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