salustius

Freitag, 28. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,9

17,9 Weiter: Alles, was von Natur aus vergeht, können wir tatsächlich auch selbst zerstören; aber der kreisförmige Körper der Welt zerstörte es nicht oder veränderte niemals etwas davon.* Ein jedes der Elemente umzuwandeln, ist möglich; sie zu zerstören, nicht.

[Salustius 17,8] <<>> [Salustius 17,10]
Einleitendes

übersetzungen sind etwas feines, wenn man das original nicht versteht, und in meiner hybris macht mich das kirre, denn der englische text hat: „but the circular body of the universe no one has ever destroyed or changed“, also keiner habe je den kreisförmigen körper der welt zerstört oder verändert. es ist wohl eine gegenseitigkeit anzunehmen, in der das zusammenhängende sich nicht in subjekt und objekt scheidet, als wollte ich sagen: „ich regne“.

Donnerstag, 27. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,8

17,8 Weiter: Wenn die Welt vergeht, muß sie entweder entgegen oder gemäß ihrer Natur vergehen. < Vergeht sie naturgemäß, dann heißt das, daß das Entstehen und das Bestehen der Welt bisher nicht der Natur entspricht, nichts aber ist entgegen der Natur gemacht >*, aber was gegen die Natur ist, geht der Natur nicht vorauf. Vergeht sie hingegen der Natur gemäß**, dann ist es notwendig, daß es eine zweite Natur gibt, die in der Lage ist, die Natur der Welt zu verändern: Das scheint aber nicht so zu sein.

[Salustius 17,7] <<>> [Salustius 17,9]
Einleitendes

* <...>: Ergänzung der englischen Ausgabe.
** Die Übersetzungen widersprechen sich: einerseits „se perisce secondo natura“, andererseits „if it perishes contrary to nature“.

Mittwoch, 26. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,7

17,7 Weiter: Alles, was vergeht, löst sich entweder in seine Bestandteile auf, oder es verschwindet im Nichts. Löst es sich in seine Bestandteile auf, dann gehen daraus wieder andere Dinge hervor (wäre dies nicht so, warum gab es die Bestandteile zuerst?). Falls hingegen die Dinge im Nichts untergehen, was spräche dagegen, daß dies auch dem Gott geschehe? Wenn es in seiner Macht liegt, dies zu verhindern, dann gehört sie nicht Einem, der in der Lage wäre, nur sich selbst zu retten. Außerdem ist es desgleichen unmöglich, daß die Dinge, die sind, aus Dingen hervorgehen, die nicht sind; oder daß diejenigen, die sind, im Nichts verschwinden.

[Salustius 17,6] <<>> [Salustius 17,8]
Einleitendes

ach so, kleine anmerkung: mittlerweile hilft der erwähnten italienischen übersetzung auch noch eine englische auf die beine: "Sallustius: Concerning the Gods and the Universe. Edited with Prolegomena & Translation by Arthur Darby Nock, Fellow of Clare College, Cambridge, Sometimes Scholar of Trinity", Chicago 1996 (reprint der ausgabe: Cambridge 1926).

Dienstag, 25. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,6

17,6 Wenn dann behauptet wird, die Materie bleibe ohne Form: Warum geschieht dies - erstens - der ganzen Welt und nicht ihren Teilen? Zweitens: sie benehmen den Dingen ihre Schönheit, nicht ihr Dasein.

[Salustius 17,5] <<>> [Salustius 17,7]
Einleitendes

Montag, 24. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,5

17,5 Entsteht eine andere Materie anstelle derjenigen, die vergeht, dann stammt sie entweder von Dingen, die sind, oder von solchen, die nicht sind.
Falls sie von Dingen stammt, die sind: sofern diese als solche ewig dauern, besteht auch die Materie für immer. Falls hingegen die Dinge, die sind, vergehen, dann bedeutet dies nicht nur die Zerstörung der kosmischen Ordnung, sondern von Allem.
Stammt aber die Materie von Dingen, die nicht sind: dann ist es erstens unmöglich, das etwas von Dingen stammt, die nicht sind. Aber selbst angenommen, dies sei möglich, und die Materie stamme von Dingen, die nicht sind: so lange letztere dauern, wird auch Materie da sein. Sicher ist, daß Dinge, die nicht sind, nicht vergehen können.

[Salustius 17,4] <<>> [Salustius 17,6]
Einleitendes

Sonntag, 23. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,4

17,4 Außerdem vergeht, was vergeht, entweder in der Materie oder in der Form. Form ist die Gestalt, Materie der Körper. Wenn also die Formen vergehen, aber die Materie bleibt, sehen wir andere Formen entstehen.
Wenn hingegen die Materie vergeht: wie kommt es, daß sie sich in all dieser Zeit nicht erschöpft hat?

[Salustius 17,3] <<>> [Salustius 17,5]
Einleitendes

Samstag, 22. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,3

17,3 Aber weder besitzen die Gegenstände, die sich kreisförmig bewegen, eine zerstörerische Natur (denn warum sonst sehen wir nichts, das durch sie verginge?), noch können die Gegenstände mit geradliniger Bewegung mit ihnen in Berührung treten (denn warum sonst waren sie bisher nicht in der Lage dazu?). Auch ist es nicht möglich, daß letztere sich gegenseitig zerstören: die Zerstörung des Einen ist die Schaffung eines Anderen, das aber ist keine Zerstörung, sondern eine Verwandlung.
In der Annahme hingegen, daß die Welt von anderen Körpern zerstört wird: Von wo sie kommen, und wo sie jetzt sind, kann nicht gesagt werden.

[Salustius 17,2] <<>> [Salustius 17,4]
Einleitendes

Freitag, 21. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,2

17,2 Aber es ist unmöglich, daß sie von einem unkörperlichen Gegenstand zerstört wird, da die unkörperlichen Wesenheiten wie die Natur und die Seele das Körperliche der Dinge bewahren, und nichts wird von dem zerstört, was von Natur aus von ihm bewahrt wird. Wird sie hingegen von einem körperlichen Gegenstand zerstört, dann wird es eines der bestehenden oder nicht bestehenden Dinge sein.
Und wenn es eines der bestehenden Dinge ist, werden entweder die Gegenstände mit geradliniger Bewegung von denen mit kreisförmiger Bewegung zerstört oder umgekehrt.

[Salustius 17,1] <<>> [Salustius 17,3]
Einleitendes

Donnerstag, 20. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 17,1

17,1 Daß die Götter die Welt nicht zerstören würden, wurde bereits gesagt. Jetzt bleibt zu sagen, daß sie von Natur aus unvergänglich ist.
Denn alles, was vergeht, zerstört sich selbst oder wird von etwas Anderem zerstört.
In der Annahme, daß die Welt sich selbst zerstöre, müßte auch das Feuer sich selbst verbrennen und das Wasser sich selbst austrocknen. Wird es hingegen von etwas Anderem zerstört, geschieht dies durch einen körperlichen oder durch einen unkörperlichen Gegenstand.

[Salustius 16,4] <<>> [Salustius 17,2]
Einleitendes

Mittwoch, 19. November 2008

Salustius, Über die Götter und die Welt - 16,4

16,4 Außerdem liegt eines Jeden Glück in der jeweiligen Vollkommenheit, diese aber bedeutet für Jeden die Vereinigung mit seiner Ursache. Deshalb beten wir, auf daß wir uns mit den Göttern zu vereinigen. Und da das höchste Leben dasjenige der Götter ist, maßen aber auch die des Menschen eine Form des Lebens ist und deshalb danach strebt, sich mit jenem zu vereinigen, braucht letztere einen Vermittler, da zwei Extreme sich nicht ohne Zwischenelemente vereinigen. Dieser Vermittler muß den Extremen entsprechen, die vereint werden sollen: daher war es notwendig, daß zwischen Leben und Leben das Leben sei. Dies ist der Grund, warum die heute unter den Menschen Gesegneten den Göttern lebende Wesen opfern, wie es die Alten schon taten; nicht aber unterschiedslos, sondern sie opferten jedem Gott das Tier, das ihm gebührte, und begleiteten den Ritus mit vielen anderen Vorschriften.
Hierzu habe ich genug gesagt.

[Salustius 16,3] <<>> [Salustius 17,1]
Einleitendes

fäden wieder aufnehmen ...

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Zufallsbild

aleuten

auch

Dieses Weblog wird vom Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht.

Blogged.com

Aktuelle Beiträge

...
an der wand der schatten der glühbirne links daneben spinnwebenreste wi e...
parallalie - 10. Feb, 21:48
Ibn Hamdîs, Diwan, XXI
Er beschreibt eine Kerze 1 Eine Lanze aus Wachs, aufrecht...
parallalie - 5. Feb, 21:30
Auf dem Damenweg
Ein Vogelflug oben im Himmel Unten im Tal am Ohr das...
parallalie - 1. Feb, 23:06
Ibn Hamdîs, Diwan, XX
Er macht eine Satire auf einen Strauß Blumen 1 So...
parallalie - 1. Feb, 19:00
Ibn Hamdîs, Diwan, XIX
1 Zu Unrecht straftest du meines Herzens Zärtekeit mit...
parallalie - 31. Jan, 21:06

Status

Online seit 7221 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Feb, 14:11

Credits


Äpfelschuh'
black is black is black
che pizza!
Chemin des Dames
Cholera moribus
d-land
Giacomo Joyce
Ibn Hamdîs
ibridi
Impressum
in italiano
iste
kaefige
la torre
lyrik-lyrik
lyrisches intermezzo
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren