Montag, 19. Oktober 2009

das umdreh’n ...

das umdreh’n
nach dem licht
das da kurz
aufleuchtend
die schritte
zurück in den
wald aus dem
du gerade
gekommen
gelenkt und
gesenkten
haupts wieder
erinnert
nach dem seh’n
als wäre
da dunkel
wahr was tat
oder auch nichts
tut zur sache
des lichts das
im umdreh’n
ausgelöscht

Sonntag, 18. Oktober 2009

Pink Floyd - One of These Days

big black one ...

big black one
of these fears
gimme shelter
get a pink
get a cow
schwarzbunt
ist die stripp-
strapp-strull
is de emmer
noch nich full?

im hangar...

im hangar
schon bereit
raubvögel
zu kreisen
(conditio
sine qua non)
die himmel
zu machen
sie dann zu
zerstören
im hunger
zungenschnell
von ās (alt-
indisch) zu
ōs (latei-
nisch) im mund
zu hausen

Aòh, ma che…

Freitag, 16. Oktober 2009

prä- der um ...

prä- der um
algen sich
schlickende
ahnendung

posttraum der
vom a sich
spaltende
ahnenfang

suppe für
drei tage
die löffl’ ich
drei tag’ lang

Mittwoch, 14. Oktober 2009

PASSIONE - Canio Loguercio, Peppe Servillo, Maria Pia De Vito

abseitsmomentfinger ...

abseitsmomentfinger
(sag du)
zweifingervondir
ganzhandmorgenfern
spiegeldreieckfoto
(wo?)
baumanlehnungsspottbilder
(wie ich)

Montag, 12. Oktober 2009

harmen nicht ...

harmen nicht
die formen form
die all die
speculatiusse
der reime zimt
der rhythmen
curry?

spuksprache
will
gleich um die ecke
sobald sie sich
gezeigt

sprechen aber
spuckt und spricht
und will gleich
um die ecke

bringen

Samstag, 10. Oktober 2009

dei’m’und ...

dei’m’und
nich’trau’n
der kopu-
bilabi-
bis daß das
bilabi-
pst! euch schei-
det am her-
(de ta mer)
ku- allweg
(tät’s ein i?)

wir sand wie
gurren-de-
infi- (mo!)

zierde die
du den lipp’m
entziert

aller all-
radkünste
bar und auch
verlustig

Freitag, 9. Oktober 2009

Samuel Beckett - Not I (1973)

Part 1 of 2



Part 2 of 2

der dschungel der seelen so dunkel ...

der dschungel der seelen so dunkel
wie die haut und die augen, die
das moderne leben aufpäppelt zu
harter notwendig- und niedrigkeit
rom nunmehr im klinsch unreiner
ordnungslosigkeiten, blinder stil-
verwirrungen, so wie eine flutwelle
über einstürzende dämme tritt: ohn-
mächtig spürt es das rom der macht,
pöbel noch, das nationale bangen.

Pier Paolo Pasolini

letzte strophe von teil I des gedichts „L’umile Italia“: La jungla delle anime scure / come la pelle e gli occhi, che / la moderna vita nutre a dure / necessità e bassezze, ormai è / su Roma, la stringe in impure / confusioni, in ciechi smarrimenti / di stile, come una piena sale / oltre i rotti argini: impotente / la Roma del potere ne sente, / ancora plebe, l’ansia nazionale. - wiedergefunden nach monaten „Le ceneri di Gramsci“ unter einem antiquariatskatalog im zeitungsformat, als ich dann doch mal wieder staub wischen muße.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

dies mein blick aus dem fenster ...

dies mein blick aus dem fenster
dies mein dorf
dies meine stadt
dies die karte die ich dir versprochen
wo man nicht wirklich weiß
was auf der karte zu sehen
vielleicht ein pferd
dessen zügel nicht mehr ausreichen
sich zu entsatteln

so bleibt uns im sattel nichts

als der augenblick

und die prärie

Dienstag, 6. Oktober 2009

die rauchschwaden ...

die rauchschwaden
im land ringsherum

die da herum
sitzen und
vor sich hin pfeifen

die da sind und
schweifen im rauch

Montag, 5. Oktober 2009

wenn überhaupt ...

wenn überhaupt
und wenn, dann
im kalten
du weißt schon
dem winter

die stete
schreibtischfläche
zwischen uns
wenn schritte
nicht erlaubt

und alle rücken
titel tragen

nur im sommer?
wenn die möglichkeit
von bratwurst-
gerüchen gegeben
und die parks
durch die wir gehen
die wege uns im
schein des feuerzeugs
ihr ende anzeigen

„hier geht’s nicht weiter!“

und im winter nicht?

Sonntag, 4. Oktober 2009

...

Sooft er zwischendurch schreibt, tut er das jetzt im Gehen, und nicht mehr ins Buch, sondern mit der Fausthand groß in die Luft.

Handke, Die Abwesenheit

der baum war oben voll licht ...

der baum war oben voll licht

warte, das gibt es doch nicht

oben der baum war voll licht

wie singen das denn die vögel

die baumoben lichtvoll war’n

die tragen die stimme im schnabel

voll lichter oben war baum

unten entwarfen sich schatten

baumoben wahrlichtervoll

einen musterkatalog fürs ausland

oben der baum war voll licht

die blätter fielen still darauf hinab

darum baum voll licht - oben

freundlich - denn ich liebe das



erste und letzte zeile aus ‚Baal’ von Brecht

Freitag, 2. Oktober 2009

der kopf ...

der kopf
ein raum
vor dessen
jeweiliger
wand
die worte
tasten
nach dem
nächsten
winkel

ecke auch
genannt

dort eine
weile stummen
und lecken

dann weiter-
reden bis
zur nächsten

ciliegiolo di narni ...

ciliegiolo di narni
kind of blue
passepartout

in der wiege
da ruhtest du

nein, der brunnen dort unten
der wieder
plätschert seit

in der wiege
du da ruhtest

im oktober-minusplus
und hähne
offen, wo

in der wiege
da du ruhtest

doch ein fliederstrauch blüht
des schatten
dich dann wirft

mairöckig
zu lesen das
wie’n gedicht

Mittwoch, 30. September 2009

bißchen länger ...

bißchen länger
leben
muß die noch

imago vitae

eimerbildung
vorm
brunnenschacht

einmal dann platzt
das bild

spätestens um
einundzwanzig
uhr und eins

weil der faden
gerissen

und alles erzählen
vergebens

Dienstag, 29. September 2009

niemandsbucht wieder

hankde_handschrift_oesterreichisches_literaturarchiv-small

da hing ein bild und da wollte sich das hinhängen, was unter diesem link liegt, und was dann heute hier gehangen hat und hängt, wo man’s auch vergrößern kann.

die scheiße ist bunt ... (Ivano Ferrari)

die scheiße ist bunt
kreativ
erfreulich (alle drei bäuche ein karren)
ist laut, überzeugend, intrigant
eisig
wenn sie sich zäh in den abflußgittern häuft
ist gefügig, ist heu der kindheitserinnerungen
(wir kippen sie in eine zementmulde)
ist rötlich, wenn sie dich auf einen schmerz hinweist
etwa ein geschwür am arsch;
die scheiße (ab und zu muß die große mulde geleert werden)
schützt meine intimität und eure
aller vorurteile
entkleidet

Ivano Ferrari, Macello *) (Schlachthof), dt. von mir

La merda è colorata
creativa
gratificante (ogni tre ventroni un carretto)
è rumorosa, suadente, intrigante
gelida
quando si ammucchia ostinata nelle grate dello scarico
è docile, è fieno dei ricordi di infanzia
(la vuotiamo in una vasca di cemento)
è rossastra quando ti avvisa di qualche dolore
come un’ulcera al culo;
la merda (la grande vasca va svuotata ogni tanto)
protegge la mia intimità e la vostra
svestita
da qualsiasi pregiudizio.

*) In: Nuovi Poeti Italiani 4, Torino 1994 (Einaudi: Collezione di poesia 249)

firn denn und ...

firn denn und
den daunen
umgetraut

kiss me kate
daus all die
unbehaust

wespen ge-
harmt er trau-
ert am arm

rot stecket
tief das aug’
in dem fleck

sonne das
fenster und
da auch hin-

aus

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