das umdreh’n
nach dem licht
das da kurz
aufleuchtend
die schritte
zurück in den
wald aus dem
du gerade
gekommen
gelenkt und
gesenkten
haupts wieder
erinnert
nach dem seh’n
als wäre
da dunkel
wahr was tat
oder auch nichts
tut zur sache
des lichts das
im umdreh’n
ausgelöscht
parallalie - 19. Okt, 20:32
parallalie - 18. Okt, 22:43
big black one
of these fears
gimme shelter
get a pink
get a cow
schwarzbunt
ist die stripp-
strapp-strull
is de emmer
noch nich full?
parallalie - 18. Okt, 22:42
im hangar
schon bereit
raubvögel
zu kreisen
(conditio
sine qua non)
die himmel
zu machen
sie dann zu
zerstören
im hunger
zungenschnell
von ās (alt-
indisch) zu
ōs (latei-
nisch) im mund
zu hausen
Aòh, ma che…
parallalie - 18. Okt, 20:35
prä- der um
algen sich
schlickende
ahnendung
posttraum der
vom a sich
spaltende
ahnenfang
suppe für
drei tage
die löffl’ ich
drei tag’ lang
parallalie - 16. Okt, 21:15
parallalie - 14. Okt, 21:22
abseitsmomentfinger
(sag du)
zweifingervondir
ganzhandmorgenfern
spiegeldreieckfoto
(wo?)
baumanlehnungsspottbilder
(wie ich)
parallalie - 14. Okt, 21:04
harmen nicht
die formen form
die all die
speculatiusse
der reime zimt
der rhythmen
curry?
spuksprache
will
gleich um die ecke
sobald sie sich
gezeigt
sprechen aber
spuckt und spricht
und will gleich
um die ecke
bringen
parallalie - 12. Okt, 22:13
dei’m’und
nich’trau’n
der kopu-
bilabi-
bis daß das
bilabi-
pst! euch schei-
det am her-
(de ta mer)
ku- allweg
(tät’s ein i?)
wir sand wie
gurren-de-
infi- (mo!)
zierde die
du den lipp’m
entziert
aller all-
radkünste
bar und auch
verlustig
parallalie - 10. Okt, 20:35
parallalie - 9. Okt, 22:49
der dschungel der seelen so dunkel
wie die haut und die augen, die
das moderne leben aufpäppelt zu
harter notwendig- und niedrigkeit
rom nunmehr im klinsch unreiner
ordnungslosigkeiten, blinder stil-
verwirrungen, so wie eine flutwelle
über einstürzende dämme tritt: ohn-
mächtig spürt es das rom der macht,
pöbel noch, das nationale bangen.
Pier Paolo Pasolini
letzte strophe von teil I des gedichts „L’umile Italia“: La jungla delle anime scure / come la pelle e gli occhi, che / la moderna vita nutre a dure / necessità e bassezze, ormai è / su Roma, la stringe in impure / confusioni, in ciechi smarrimenti / di stile, come una piena sale / oltre i rotti argini: impotente / la Roma del potere ne sente, / ancora plebe, l’ansia nazionale. - wiedergefunden nach monaten „Le ceneri di Gramsci“ unter einem antiquariatskatalog im zeitungsformat, als ich dann doch mal wieder staub wischen muße.
parallalie - 9. Okt, 21:39
dies mein blick aus dem fenster
dies mein dorf
dies meine stadt
dies die karte die ich dir versprochen
wo man nicht wirklich weiß
was auf der karte zu sehen
vielleicht ein pferd
dessen zügel nicht mehr ausreichen
sich zu entsatteln
so bleibt uns im sattel nichts
als der augenblick
und die prärie
parallalie - 7. Okt, 22:41
die rauchschwaden
im land ringsherum
die da herum
sitzen und
vor sich hin pfeifen
die da sind und
schweifen im rauch
parallalie - 6. Okt, 22:10
wenn überhaupt
und wenn, dann
im kalten
du weißt schon
dem winter
die stete
schreibtischfläche
zwischen uns
wenn schritte
nicht erlaubt
und alle rücken
titel tragen
nur im sommer?
wenn die möglichkeit
von bratwurst-
gerüchen gegeben
und die parks
durch die wir gehen
die wege uns im
schein des feuerzeugs
ihr ende anzeigen
„hier geht’s nicht weiter!“
und im winter nicht?
parallalie - 5. Okt, 22:50
Sooft er zwischendurch schreibt, tut er das jetzt im Gehen, und nicht mehr ins Buch, sondern mit der Fausthand groß in die Luft.
Handke, Die Abwesenheit
parallalie - 4. Okt, 22:38
der baum war oben voll licht
warte, das gibt es doch nicht
oben der baum war voll licht
wie singen das denn die vögel
die baumoben lichtvoll war’n
die tragen die stimme im schnabel
voll lichter oben war baum
unten entwarfen sich schatten
baumoben wahrlichtervoll
einen musterkatalog fürs ausland
oben der baum war voll licht
die blätter fielen still darauf hinab
darum baum voll licht - oben
freundlich - denn ich liebe das
erste und letzte zeile aus ‚Baal’ von Brecht
parallalie - 4. Okt, 21:28
der kopf
ein raum
vor dessen
jeweiliger
wand
die worte
tasten
nach dem
nächsten
winkel
ecke auch
genannt
dort eine
weile stummen
und lecken
dann weiter-
reden bis
zur nächsten
parallalie - 2. Okt, 22:44
ciliegiolo di narni
kind of blue
passepartout
in der wiege
da ruhtest du
nein, der brunnen dort unten
der wieder
plätschert seit
in der wiege
du da ruhtest
im oktober-minusplus
und hähne
offen, wo
in der wiege
da du ruhtest
doch ein fliederstrauch blüht
des schatten
dich dann wirft
mairöckig
zu lesen das
wie’n gedicht
parallalie - 2. Okt, 22:14
bißchen länger
leben
muß die noch
imago vitae
eimerbildung
vorm
brunnenschacht
einmal dann platzt
das bild
spätestens um
einundzwanzig
uhr und eins
weil der faden
gerissen
und alles erzählen
vergebens
parallalie - 30. Sep, 21:07
parallalie - 29. Sep, 22:29
die scheiße ist bunt
kreativ
erfreulich (alle drei bäuche ein karren)
ist laut, überzeugend, intrigant
eisig
wenn sie sich zäh in den abflußgittern häuft
ist gefügig, ist heu der kindheitserinnerungen
(wir kippen sie in eine zementmulde)
ist rötlich, wenn sie dich auf einen schmerz hinweist
etwa ein geschwür am arsch;
die scheiße (ab und zu muß die große mulde geleert werden)
schützt meine intimität und eure
aller vorurteile
entkleidet
Ivano Ferrari, Macello *) (Schlachthof), dt. von mir
La merda è colorata
creativa
gratificante (ogni tre ventroni un carretto)
è rumorosa, suadente, intrigante
gelida
quando si ammucchia ostinata nelle grate dello scarico
è docile, è fieno dei ricordi di infanzia
(la vuotiamo in una vasca di cemento)
è rossastra quando ti avvisa di qualche dolore
come un’ulcera al culo;
la merda (la grande vasca va svuotata ogni tanto)
protegge la mia intimità e la vostra
svestita
da qualsiasi pregiudizio.
*) In: Nuovi Poeti Italiani 4, Torino 1994 (Einaudi: Collezione di poesia 249)
parallalie - 29. Sep, 21:53
firn denn und
den daunen
umgetraut
kiss me kate
daus all die
unbehaust
wespen ge-
harmt er trau-
ert am arm
rot stecket
tief das aug’
in dem fleck
sonne das
fenster und
da auch hin-
aus
parallalie - 29. Sep, 20:56