parallalie

dort wo mund
ruht
am beschlagenen
glas
den blicken
die tropfen
von mund
dann
zu mund
dann

und denken:
nebel sei hell


dieses denken, ja. aber merkwürdige metamorphose des textes nicht mal eine halbe stunde später. wie glas plötzlich zu glas wird, und keine finger mehr fratzen malen auf die angehauchte scheibe. und von mund zu mund geht fast gar nicht mehr der blick, sondern das glas. merkwürdige metamorphose im nebel, in den ich heute morgen tatsächlich hineingefahren bin. und dachte eher an die blicke, die von gesicht zu gesicht tropfen in der menge, die dir entgegenströmt. und alles mögliche. wie auch die tropfen hinablaufen von den fratzen, die der finger auf dem glas hinterlassen hat.

von stroh
geflochten
über die meere
keines
nur auf
und hinab
die boote
und botschaft nur
der bote
an sich selbst

und der turm
der sich hebt
wie einer
der den himmel
in sich selber mißt
bevor
er fallen
sich läßt

licht kann das
sagt was man
nicht sieht
nur versteht
die sprache
nur das
was beleuchtet wird
wie das
nur

das wir sind

froh der dinge nicht
die dingen
die frohlocken
mehr schon : meerschaum?
auch nur pfeifen
(siehe oben)

und nicht mal
die fünfzig cents
die sie heute an der kasse
zu wenig herausgab

non me ne fregava
niente

als das neue sofa kam
hatten sie einen moment lang
wieder das gefühl
der gemeinsamkeit
"ne hübsche aussicht ham Se hier!"

(2000/2001)

tropfen stillen
saugen die ohren
milch mir
die sch-warzen
die prallen
den schwall auch
von oben

toilettengeräusche

als fehlte die welt
es sah immer so aus
nach dem gang durch den supermarkt
diese vollen einkaufswagen einst
dann die schweren tüten zum fahrstuhl
natürlich alles mit dem auto
die sonderangebote noch
das wird ja nicht schlecht
das kriegen wir dann auch noch aufgegessen
mit der langen liste
die paar hundert meter
die man auch zu fuß hätte gehen können
als könnte man sie so wiederherstellen
mit einem vollen kühlschrank
wo keiner mehr rein paßte

dir ist ein bißchen dieses bild : das der brüste : so dir sind : sie erzählen eine trudi : du mußt es : ist rechtes interieur : so lügen andere : und links bringen sie das : mit den lichtflecken in die wirklichkeit : eine wäre es nur : und am ende beides : dennoch : als der spiegel dessen : was auch immer nur wahrheit : der sich aufhebt : im interieur : denn was lüge ist : hat von moment zu moment : ein genauso : so entsprichst du : als hätten sie einander gültigkeit

dieses bild die trudi du mußt es bringen das mit den lichtflecken rechts und links der brüste so ein bißchen interieur denn was ist denn interieur anderes als der spiegel dessen was in dir ist und wären es nur lügen die in dir sind sie erzählen dennoch eine wahrheit der du genauso entsprichst wie den lügen so daß sich am ende beides einander aufhebt in einer wirklichkeit die auch immer nur von moment zu moment gültigkeit hat

ich war hier herum
mal
hierum geht’s
dieses war
ohne es
gewesen zu sein
dieses war

so wie ecken
in denen die wände
zusammenlaufen
oder an denen sie
sich verlieren

fahrlässig in den regen
den tag zum trocknen
die gedanken gehängt
das rascheln der blätter
ihre ureig’ne ungestalt
dem herbst
wie abgelähmt

noch dumpf tropfst du dich auf dieselben fladen brauner mäh : und immer wieder üppigkeit : selbst hinein in die : tappst du immer : nicht so gemeint : immer in scheiße : als nachhall derselben : bloß das wie : und ich kann dein grunzen : wieder im nein : leicht am wickel nehmen : daß du dich erzählen wirst : ich bin’s nicht gewesen : mitten zwischen hängt noch grüne flur : und nee klingt einem : der mir dieser ganzen : der mit dem plaudern : als müßt’ ich : was soll das : das habe ich gefragt : wie’s mir geht : dieses müssen : ---- „DAVE!!!!!“ : mist : das soll also bloß : weil er meint : das geht nun : zu fragen : mich

so unfrei
wie die lebens-
rhythmen
auf den fersen
den versen
die dann
haken schlagen

am ende
nur noch
atem holen

wie aus brunnen
deren tiefe
die stille
mißt

so tief : und schließt immer das aus : was mir teuer : mein letzter horizont : ein wenig aufs herz schauen : dieser hügel war’s : beim schauen auf soviel raum : diesseits des „und“ : diese hecke : die schweigen schenkt : wo ich vergleiche ziehend in gedanken : ruhe und unendlichkeit : nicht jenseits : und übermenschliche endlosigkeit : und tu so : als wär’ ich sie : solche klänge der stille : und die anwesende lebt : kommt ein wind : und hör’ darin : in dieser unermeßlichkeit : die ertrinkt : im ewigen rauschen : meine gedanken : und der süße tod : meer : und schiffbruch meine jahreszeit : mir


[dies ist keine übersetzung]
Bildnachweis: http://it.wikipedia.org/wiki/Giacomo_Leopardi

mal da : wo zum an das dann fing : daß zum glück man das machen kann : und an zu wühlen in weiß und mehr : wo muß man ordnen und ordnern aktenordnern akten und ordnern : lange und ohne in einem atemzug alles zu einen : so find’ ich nich’ den text : nicht mal wortinseln : toll : luft zu holen in einem ziemlich langen üben : pech die unordnung und wie so ineinander das : und so text das gegenteil von pinselstrichen : und nicht das geht : einen text und ein bißchen vor : mich setzt imstand dann atemzug da : doch mußt’ ich dann mit : geht so ganz diesen wortberg fressen : und darüber denken musivisch : auf die spuren kommen : bißchen archäolog’ spiel’n : und halt zeitvertreiberisch : spielt mir so ein : wirklich mit den fingern : wenn man so dem hackebeil... : unglaublich : und das mosaik : detektivisch weiße fugen entlang mit : mit einem auchnicht : und eins geht da ins volle touren atmen : entfachende tönung von patina : so diese da so : so ein so morgen : immer führen davon ins wieder dorthin : dossi (für mich) : rot ist alles so und : und irgendein anderes über derzeit : bernini wird die renaissance die pinselchen konturen : bildern so was : daß sie der fäden kontrast zum schon auftauchen - zu dosso meinetwegen - so ewigen, das gelb... das rom und barock und amaranth der stadt