Sonntag, 21. Januar 2007

in den küchen aber ...

in den küchen aber
an den tischen
da essen wir
was aufgetischt
uns zu essen
geboten wird

nenne es ein
grundbedürfnis
wie du willst

nein, ich bin nicht
gesellig ...

und in den küchen
an den tischen
da esse ich
was aufgetischt
mir zu essen
geboten wird

willfährig sag’ ich:
's war nicht schlecht

Freitag, 19. Januar 2007

es schläft ...

es schläft
dein gesicht
im sessel
gegenüber

ich selbst grad
aufgewacht
kehr’ zurück
in das, was
mit gegen-
beginnt

mir selbst
wi(e)der- &
gegen- &
wärtig

Donnerstag, 18. Januar 2007

"Von was lebst'nn Du?!"

"Von was lebst'nn Du?!" forderte sie brutal.

Arno SCHMIDT, KAFF auch Mare Crisium

(wo er doch heut' Geburtstag hat)

angeleint am ...

angeleint am
atempflock
immer im kreis
um den heißen
körper - leere
mitte des sturms

unversehens

stummenden aug’s

Mittwoch, 17. Januar 2007

bäume ...

bäume
die aus dem nebel
heraus
auch mal sich selbst
allein
deinem blick
sich stellen

doch es trennte uns
la scure
della notte


unmerklich
der lidschlag
im zwischen

im unten aber
klingt aus

nur lied, nicht lid

Dienstag, 16. Januar 2007

harnrinnsale ...

harnrinnsale
erbrochenes
verschüttetes

bestohlenes sein
auf allen
bürgersteigen

rechts und links
in den augenhöhlen
das sein-sollen

er dann mit der hand
rachitisch klein
krumm gewachsen

an der bushaltestelle
und der blick sucht
die schuhsohle

"fort sollst du!"
und weißt nicht
wen du meinst

Montag, 15. Januar 2007

Der Tod mit dem Schwanz

Merk dir, man ist entweder Jakobiner
Oder man glaubt an Gott, den Herrn auf Erden,
Und wenn wir glauben - Fürsten oder Diener -,
Wir sind verdammt, der Tod wird grausig werden.

Kein Mensch denkt nach, man lebt in Saus und Braus,
Man liebt, vergnügt sich, quält sich, man erwirbt
Sich ein Vermögen, führt ein großes Haus,
Man macht sich wichtig, ja, und dann: man stirbt.

Dann, sag' ich dir, dann fängt der Ärger an!
Es kommt ein neues Leben, eine Welt,
Die ewig ist, die niemals enden kann,

Niemals, bedenk' das, und dich packt ein Schauer:
Nichts, was uns rettet, nichts mehr, was uns hält,
Nur die verdammte Ewigkeit von ew'ger Dauer.

Giuseppe Gioachino BELLI (dt. von Otto Ernst Rock)

Im neuen spa_tien-Heft mit dem Thema "An den Tod" gibt's fünf Gedichte von mir: "Dir ge... widmet" I-V

Sonntag, 14. Januar 2007

poetik

abgetrennt
am ende der zeile
t steigt
i steigt
k al massimo

poetik

weit offen sind sie nicht ...

weit offen sind sie nicht
die türen
nur angelehnt
ein schimmer vielleicht
weiß nicht
eher ein dunkel
nein, keine
kerzen
hier

Samstag, 13. Januar 2007

der zweig am ...

der zweig am
walnußbaum
entzweit
das feld
doch nur
wenn er
dabei
ertappt wird

Freitag, 12. Januar 2007

immer die gleichen ...

immer die gleichen
läden gesichter
ich weiß
schon nicht mehr
wie ich grüßen soll

unverbindlich fort
mit verzogenen
gesichtsmuskeln

Donnerstag, 11. Januar 2007

hindert nicht ...

hindert nicht
der erde lauf
das wort
das lauernde
und weiß am
ende selbst nicht
was da hindert
oder was
behindert wird?

wie hier?

Mittwoch, 10. Januar 2007

die wasser aber ...

die wasser aber
verliefen sich
in der leere
und das wüste
blieb hängen
da wo sich scheiden
die geister

Dienstag, 9. Januar 2007

auf den bahnsteigen ...

auf den bahnsteigen
stehen und warten
auf pendlerzüge
in der du-feier
all derer, die sich
wiedererkennen
im wollenden du

so seh’ ich sie : ganz
aus der nähe und
höre weg : als wär’
mir ich als du selbst
schon ein unnahbar
fernes gebären
von nähe : drum sag’
ich du : wenn ich ich
und doch nicht sein will

und immer hoff’ ich
sie säßen alle
im zug vis-à-vis

der aussieht als führe er
wo ich doch selber fahre

Montag, 8. Januar 2007

deine perlen ...

deine perlen
suchen andre
reue
wenn sie fallen
wo die tische
neue
süße suchet
heim - und sag nicht :
treue!

Sonntag, 7. Januar 2007

lengua casi muda ...

lengua casi muda

fast stumm die sprach
die zung
faßt sprach die zung
(sprach fast die zung)
fast stumme zung
die sprach

lingua quasi muta

wird salz auf deiner haut
wo nacht und nacht
fast stumm schon
zungen reden
wo

der zung ist stumm zumut

verzurrt die sprach
zu stummen
was

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