die sich im fenster
spiegelnden
brillengläser
ich brauch' nur
hinzuschauen
parallalie - 1. Nov, 21:17
forschschritt! (ha!)
krawattenwehen
"Ihnen auch einen schönen Tag!"
(als wünscht' er "Mahlzeit"
einer hungernden und
ergötzte sich daran)
zur frau im eingang
zum supermarkt
die sich kieend vorbeugt
und die hand ausstreckt
"Ich wünsche einen guten Tag."
im ton der bitte
der ein bitterer ton
ich schämte stumm vorbei
tonlos mit der hand im kopf
parallalie - 31. Okt, 18:43
deine blicke
gleich den lichtern
der sterne
sind nichts
als das ende
einer reise
parallalie - 30. Okt, 19:15
Our science is from the watching of shadows
Ezra POUND, Canto 85
parallalie - 29. Okt, 18:59
schritte im laub
es gehen
die blätter
zur erde
im streichen
des windes
parallalie - 28. Okt, 13:28
das auf und ab
der zehen in
den schuhen
mein reden
parallalie - 27. Okt, 18:35
SCHLAFLOSIGKEIT
Nekropole von Pantalica
ein froher hauch von gefiedertem
widerspruch dem grünen licht:
das meer in den blättern.
ich: dissonant. und alles, was mir zur freude entsteht,
zerreißt die zeit; ein schwaches echo
hegt sie davon in baumesstimme.
die liebe zu mir verloren,
unmenschliches gedächtnis:
auf die toten strahlen himmlische wundmale,
gestirnte körper steigen in die flüsse:
es mattet leise eine stunde milden regens,
oder regt ein singen in dieser ew’gen nacht.
seit jahr- und jahren schlafe ich in der
offenen grabkammer meiner erde,
algenschultern gegen graue wasser:
in der stillen luft donnern meteore.
SALVATORE QUASIMODO (dt. von mir)
INSONNIA
Necropoli di Pantàlica
Un soffio lieto d'alati
a verde lume discorde:
il mare nelle foglie.
Dissòno. E tutto che mi nasce a gioia
dilania il tempo; un'eco appena
ne serba in voce d'alberi.
Amore di me perduto,
memoria non umana:
sui morti splendono stimmate celesti,
gravi stellati scendono nei fiumi:
s'affioca un'ora di pioggia soave,
o muove un canto in questa notte eterna.
Da anni e anni, in cubicolo aperto
dormo nella mia terra,
gli omeri d'alghe contro grige acque:
nell'aria immota tuonano meteore.
parallalie - 26. Okt, 12:46
wär' sinn schon mein
wie sinn dann du
der sinn verherzt
wo sinn des sinns
sich ganz und gar
(sinnfalls) begibt
kind of unsinnspoesie
parallalie - 25. Okt, 11:59
alles blut gerinnt
schorf des lebens
das uns genommen
- stück für stück -
nicht weiterfließt
aus all den kleinen
wunder-wunden
große augen : ach
als ginge die welt
durch sie in dich
hinein und wieder
hinaus : und nicht
den anderen weg
parallalie - 24. Okt, 22:27
eines tages
(von einigen
unbedeutenden
abweichungen
abgesehen)
ein tag
(das ist
dem tag
sein tag
(das ist
des tages
tag
(das ist
(von einigen
unbedeutenden
abweichungen
abgesehen)
: klammer zu)))
parallalie - 24. Okt, 17:37
im marginalen
schnittpunkt
für einen augen-
blick der eigenen
mitte entrückt
... und es zieh
meinen blick
dein blick
meines blickes
parallalie - 23. Okt, 19:11
nun singet alle
„schattender to...“
habest dein äuglein
auf mich gericht’
„schattender to...“
atmet dich ein
atmet dich aus
„schattender to...“
ach bind doch ein
bändchen um das
was die stimm’
„schattender to...“
wie soll’s weitergehen?
d?
t?
n?
r?
parallalie - 22. Okt, 21:02
16,2 Erstens: da alles, was wir haben, von den Göttern kommt, ist es billig, demjenigen, der diese Dinge spendet, die ersten Früchte dessen zu weihen, was wir empfangen. Gaben für Reichtum, Locken für die Körper, Opfer für das Leben.
[
Salustius 16,1] <<>> [
Salustius 16,3]
Einleitendes
parallalie - 22. Okt, 20:41
jeder tropfen
regt die reize
die wanze selbst
die an die stirn
dir brummt
und weggeschnipst
vom schenkel
erneut vom blatt
sich schnellen läßt
blind nur die blicke
die sich kreuzen
im zutreffenden
der nein
der weiß nicht
der trifft nicht zu
parallalie - 21. Okt, 20:23
die wernacht
überfällt mein
noch ist's nicht
verloren
am wertag
dann die lämmer
zählen, die
gerissenen
parallalie - 20. Okt, 15:59
keine kurven
zieht
keine endungen
schludert
der stift
wenn finger
tasten
ich weiß
das macht
den worten
nichts aus
mit dem stift
aber bleibt das
ende offen

parallalie - 19. Okt, 12:14