in der höhle
des seins
den apfel
halten
wär' himmel
der spiegel
des aug's
und aug'
ein spiegel
des blau
parallalie - 18. Okt, 11:46
ins : schweigicht : mich : begeben : die erde : ist : unser : grund
parallalie - 17. Okt, 20:50
teuer war mir dieser hügel immer
dem blick gehege baumes kronen
stehend im, schauend den, schaudernd
vor und schweigend dem schweigenden
raum von angesicht zu angesicht
und in der tiefe schüttert : herz...
ach, es schwirrt kein „unendlich“
du kannst dich nicht vergleichen
und das ewige währet kurz wie
die jahreszeiten, ihre wiederkehr -
im dreh’n und dreh’n der zeit nur
läßt sich ein immer weiter denken
so wie auch jetzt, ein dürres blatt
auf dem der herbst sein lied
sich raschelt : segeln dann erdwärts
liegen im noch & noch grünen gras
L'infinito
Sempre caro mi fu quest'ermo colle,
E questa siepe, che da tanta parte
Dell'ultimo orizzonte il guardo esclude.
Ma sedendo e mirando, interminati
Spazi di là da quella, e sovrumani
Silenzi, e profondissime quiete
Io nel pensier mi fingo; ove per poco
Il cor non si spaura. E come il vento
Odo stormir tra queste piante, io quello
Infinito silenzio a questa voce
Vo comparando: e mi sovvien l'eterno,
E le morte stagioni, e la presente
E viva, e il suon di lei. Così tra questa
Immensità s'annega il pensier mio:
E il naufragar m'è dolce in questo mare.
Das Unendliche
Lieb war mir immer dieser einsame Hügel
und diese Hecke wie sie nach allen Seiten
ausschließt vom letzten Horizont den Blick.
Doch sitzend und schauend erfind ich unendliche
Räume jenseits des Zaunes, übersinnliche
Stille und Ruhe vom Grunde des Schweigens,
wo so schnell mein Herz Nichts fürchtet;
hör ich den Wind, der aufrauscht in den Bäumen,
vergleich ich diese Stimmen mit der Stille vom
Grund: mir fällt Ewiges ein
und die toten Jahreszeiten und dieses Jetzt,
Ton der lebenden Zeit. So sinkt mir
der Gedanke weg ins Unendliche:
Schön ist der Untergang in diesem Meer.
Deutsch von Dieter Schlesak
parallalie - 16. Okt, 17:38
spinnweben einer
nichtfließenden zeit
unterm wasserhahn
den seit monaten
niemand aufgedreht hat
parallalie - 15. Okt, 18:10
ein gedicht ist die haut
des dichters, das die haut
des lesers berührt
ein gedicht ist die haut
des lesers, das die haut
des dichters berührt
ein gedicht ist ein leeres
haus, das der leser besetzt
und der dichter möbliert
ein gedicht ist ein möbliertes
haus, das der dichter
für den leser leerräumt
ein gedicht ist der leere
hautsack des dichters
in das der leser schlüpft
ein gedicht ist ein ei
aus dem ein vom leser
ausgebrütetes
gedicht schlüpft
parallalie - 14. Okt, 18:40
in der nacht schon
nach dem tag erst
wird heimgezogen
meine körperhabe
(und alle schwellen
liegen immer quer)
wenn im dunklen
widerfluß ein stern
sich weiterflüstern
läßt hinab den strom
sei leise
geh leise
sei leise
geh leis’
in der nacht dann
vor dem morgen noch
parallalie - 13. Okt, 18:35
ins blaue sich
tellernde kiefern
als gabelten sie
sich den himmel
während hinauf
zur schlanken palme
die krähe sich schwingt
und zwischen bauzäunen
schwitzende jogger
mit dem grün
kontrastieren
um den platz herum
an dem ich sitze
zwei im lichte
- im schatten
einer und ich
schräg hinter mir
berührt sich liebe
(so möchte es und
will es mir scheinen)
vor mir die krähe
so nah, daß ich die
schwarzen augen
funkeln seh’
parallalie - 12. Okt, 21:54
immer dichtet die seele
was in die hände gekommen
den taschen ausgeliefert
sich untereinander
vermählt
parallalie - 11. Okt, 17:06
nach dem essen
fährt die zunge über
den belag der zähne
drückt dabei gegen
die schneidezähne :
ein leichter schmerz
macht sich bemerkbar
und höhlt den mund
für alle noch zu
sterbenden tode
hinter wer weiß wie vielen
masken camoufliert
daß ich dir mein gesicht
kaum noch zeige
jetzt weißt du, warum
parallalie - 10. Okt, 21:19
kühl im oktober
nach sonnenuntergang
draußen im dämmer
auch der wein
hilft nicht
nur: I you
when love I
you glue am
I you in
with am you
out am I
parallalie - 9. Okt, 19:19
tanzet nicht
der tag
mit den händen?
den deinen?
wäre doch nicht
das blümchen
"mauer" genannt
in die / in das
alles denken
sich splitternd
verrennen will!
parallalie - 8. Okt, 18:35
die türen öffnen
sich noch, fallen
wieder ins schloß
und umgekehrt
dazwischen mein
ohr hinter ver-
schlossener tür
wirft jeweils den
kommenden
gehenden schatten
kreisend um türen
wie wanzen ums licht
parallalie - 7. Okt, 22:19
wand-lungen
(inspirieren)
meta-fern
(exspirieren)
amöbin-ich
(inspirieren)
himmelloch zwo
(mund)
zu himmelhoch eins
(mond)
zum abheften
(exit)
parallalie - 6. Okt, 22:29
mir die hautschuh'
abgezogen hab' ich
bin ich ganz nerv nun
endlich bereit zur
verackerung in braun/grün
mich verhimmelnd
in blau/grau/weißen
draperien eines immer
währenden harrens
o käme sie nicht
o wäre es nicht
o könnte ich lassen
meine haut neben mir!
parallalie - 5. Okt, 14:03