Donnerstag, 5. November 2015

portato via ...

portato via
dal pozzo davanti
alla porta
(vom brunnen vor
dem tor)
grosso come cor
fattosi pietra
- all’ombra del tiglio -
a srotolare
ciottolino ciottolone
“kümmerli- kümmerliweis”
miser in fondo al
miser tu dici ruscell’

mondo foresto : entrasti
mondo foresto : non n’uscisti
(kein schöner land …)

Sonntag, 27. September 2015

Ματαλα (1974)

Ματαλα

I
ich steige den felsen hinauf
einsamkeit suchend
die sonne sie neigt
dem horizont sich zu

so auf dem grat
des felsens dahin
den weißen pfahl
dahinten als ziel

dort dann zwei
krähen über mir
und zurück
bald hinter den
bergen am andern
ende der bucht
wird die sonne
versinken

wieder an der küste
setz’ ich mich nieder
schließe die augen
meditiere
sie wieder öffnend
die sonne
nur noch ein punkt
ich fliege
wandle auf felsen
und doch nirgendwo

da rauscht es
da höre ich meine
schritte
der alte priester
im schwarzen gewand
auf dem felsen
“mein sohn!”

wieder zurück in
Ματαλα
einen teller salat
brot bier santana
schatten am strand
freunde am tisch

der tisch wird abgeräumt
die zigarette angesteckt
d. ist gegangen:
“scheiße ist das hier!”
john gegangen
jim denkt nach
καληνύχτα!

II
das restaurant am strand
schatten spendend
john und mike
sitzen über einer karte
von kreta

am strand
weiße, rote, braune körper
wir zeigen uns unsere sonnenbrände
manchmal steigen leute
zu den höhlen hinauf
ein paar spielt schach
manche lesen
die lautsprecher schweigen
blaue fingernägel
ein paar tische weiter
an den wänden
motive aus knossos
ein stuhl auf dem strand
niemand sitzt darauf
eine luftmatratze im wasser
ein taucher mit schnorchel

gestern abend
die milchstraße
der mond kam sehr spät

vielleicht treffen wir uns nie
oder wieder im tempel
des todes

leute suchten rufend
nach ihren schlafplätzen
zu dunkel war’s
insekten sie störten
die antworten der
schlafsäcke
dann doch noch ein halbschlafen
indes he’s talking
sie hält ihren kopf gesenkt
about instruments
anything else?
no!

III
i’m waiting for my spaghettis with meat

IV
kathrin:
vielleicht treffen wir uns nie
oder wieder im tempel
des todes

am bus vorn sein
reiseziel: Ηράκλειο

(1974)

Freitag, 25. September 2015

lauter schwingen ...

lauter schwingen
die patienten
gleiten abwärts
ahmen tiefflug
ahnen berg
die wand hoch
flügeln
“fenster zu!”
steilflug auf
zu neuen

uh! so fern!

lauter schwiegen
die patienten
glitten abwärts
Amen! tiefflug
Ahnen! berg

Dienstag, 22. September 2015

diceva ...

diceva
und hatte ein
rotes käppchen
so flugs
wie’s erschien
zwischen mir
und dem spiegel
sich aufgesetzt

wacker he
misunderstood

sie lösten sich
wie das käppchen
im kopf
auf


kursiv: zitat aus Donald Barthelme ‘Der tote Vater’

Mittwoch, 16. September 2015

sein blau ...

sein blau
schickt der see
zur wiese herauf
im schatten
der wolke

deine hände
wachsen
aus dem dunklen
wald ringsum
und setzen mich
fort


blätternd in alten ital. texten, mich selber übersetzend (von vor sieben jahren): il suo azzurro / il lago manda / su verso il prato / all'ombra della / nuvola // le tue mani / che, scuri / uscendo / dal bosco / intorno / si spingono / a continuarmi

Donnerstag, 10. September 2015

hee-how is good ...

hee-how is good
on summer days
wenn waden sich
zusammen zehren

fast wie zerstreut my
figblood-stainèd fingers

und manchmal kommt
am frühen nachmittag
der plakatkleber vorbei
mit einer neuen
todesanzeige für die

fliege so und so
fliegen und feigen
ihr saug- und sagetrieb

starren dann gelb
ins blau der deinen
von augen kann
dann kaum noch
die rede sein

eins blickt immer zuerst
in ein ganz anderes blau

Mittwoch, 5. August 2015

den pflanzentrieb ...

den pflanzentrieb
um den finger gewickelt
und so stehenbleiben
warten bis
er dich umrankt
als sei zeit
der beginn eines
sprechens ohne zeit
die anfing mit
da bom in de höst
da hangt de lange wöst

und alle geburtstage
vergessen sind


[das kursive nur aus dem ungefähren gedächtnis. um bestätigung wurde angefragt.]

Dienstag, 28. April 2015

Im Schloßpark

schlosspark

Samstag, 11. April 2015

der handschrift ...

der handschrift
eingelesen
das kursive
die ziertat
der wick-
lichkeit
dem plosiven
(ha’ ick je-)
k-laut
abgelauscht
but tell it slant

und [di:p] im
ohr
dies immerwort

Montag, 30. März 2015

einer hob gegenüber ...

einer hob gegenüber
hinterm fenster
den arm
da wo ich hätte
ich und die welt
a supposèd person
hingehen sollen
den platz überquerend
(looks like an agony)

wie aber kann einer
hinter dem fenster
gegenüber stehend
vor dem arm
der sich hebt
geboren werden?

(johannes drei vier)

la fiamma è avida
und späht dich aus


(30.3.15)

Freitag, 13. März 2015

natoci ...

natoci
perda
il dì
ogni
punto
unci-
nato

non merita
ganci
il fu

con il
punto
al di
sotto

appendo t.
alle
acche

intente a
svolaz-
zare

ai minimi
segni
di te

(15.2.15)

was die kehle ...

was die kehle
singt
tut mund mir kund

und die seele
klingt
wie’s beut die stund’

und über allem
das gelalle
und das gefall-
gefälle

[bis neu mich leckt
die morgenröt’
und meine wang’
von deinen lippen
ich empfang’]

gefiel’s mir nicht
mißfiel’ es mir

und umgekehrt

(11.2.15)

ihm fehl'n ...

ihm fehl’n
die mauern
itzt zumal
die weich
im strahl
kein’ trotz
ihm bieten

so immer
hingestellt

entstand
ihm dies

(4.2.15)

Samstag, 27. Dezember 2014

quando le tue ali ...

quando le tue ali
avranno smesso
di raggiungere
l’alba a ritroso
avrò lasciato
tante penne
quante ne rimangono
a far tornare
un tramonto
striato dalle scie
degli aerei nel
rosso della sera

onde forse
su im immer
troppe sempre

e lo stormo
delle cornacchie

Sonntag, 21. Dezember 2014

daß nur sätze ...

daß nur sätze
seien
prominent
im so-gefühl

es gebe keinen
gedanken
und keinen
grund zu sein

habe auch nichts
gekauft
sondern nur an
glühwein gedacht
den’s nicht gab

der so das
denken
es verhindernd
nur vorgestellt

als heute
markt war
und der tag
so kurz

Mittwoch, 19. November 2014

um dann darauf ...

um dann darauf
zurückzukommen
daß nichts bedenk-
licher sei als die
antidepressiva
der, die halb ihn
gezogen, ihn einst
in der finsterniß
dem licht entbunden
als dann zwiesprach
hielten mit ihren
wänden sie und er
ein jeder für sich
was halb und halt
versunken dann
ins geständnis
er habe sie
geschluckt

und alle sprach’
sich zu einer
ungelenken
zungenwurst
ins dunkle erigierte

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