Freitag, 5. Juni 2009

ginstergelb ...

ginstergelb
erinnerung
im erfassen
des aug’s

in der kurve
der dritte gang

du wußtest es

Mittwoch, 3. Juni 2009

the battle ...

the battle
between
this &
the bottle

hulk in
b4
black in
e6

looking
each other

so queer

you just
thought
“before”

Dienstag, 2. Juni 2009

dir wird ...

dir wird
der wald
zum
spinnen-
hort

der spinnt
dich ein

und weht
dir nach
gesicht-
ge-sicht
im flieh’n

dann
zwischen
baum und
baum

der reim ist:

fort!

Montag, 1. Juni 2009

die im vorüber ...

die im vorüber
die mit dem
regen herab-
gerollten
kiesel
einen moment lang
innehaltend
auf der straße
geseh’n

bar nunmehr
allen grundes
liegen geblieben

auf den zu gehen
sie sich verließen

Sonntag, 31. Mai 2009

Gerard Manley Hopkins: Strike, churl ...

Schlag, Rüpel, nur zu; remple, freudloser Wind; peitschender Hagel
Maienschönheitsgemetzel, wild wachsen & fetzen die Wolken
Aus dem Riesen-Geluft; sag dem Sommer Nein,
Bitt um Wiederfreude, bei der Ernte, blaß aber bleibe Hoffen.

im Reclam-bändchen blätternd der gedichte von Gerard Manley Hopkins (übersetzung Ursula Clemen und Friedhelm Kemp), mochte es dennoch versuchen, dieser letzte maitag ist danach; hier die Reclam-texte, engl. u. dt.:

Strike, churl; hurl, cheerless wind, then; heltering hail
May’s beauty massacre and wispèd wild clouds grow
Out on the giant air; tell Summer No,
Bid joy back, have at the harvest, keep Hope pale.

Schlag zu, Kerl; brich herein, trostloser Wind, denn; peitschender Hagel
Mag Maienschöne morden und bündelweis wildes Gewölk aufwachsen
In der ungeheuren Luft; sprich zum Sommer Nein,
Ruf Freude ab, habs auf die Lese abgesehn, halt Hoffnung fahl.


fand nirgends das „heltering“ ohne „skelter“, drum von Reclam als „peitschend“ übernommen (ich glaube, die beiden übersetzer haben das gedicht nicht verstanden, weil sie nichts wußten von solchen naturkatastrophen, allein schon für die blüten der pflanzen, die dann zu früchten hätten werden sollen).

...

pink floyd bike backwards

Samstag, 30. Mai 2009

den steinen ...

den steinen
die haare

aus den stirnen
dann bere-
& sternbilder
zeichnen

nike locken

I kiss my hand
To the stars, lovely asunder


spitfires
& lock your heeds

himmels are himmels



kursiv: Gerard Manley Hopkins: The Wreck of the Deutschland

Freitag, 29. Mai 2009

elster ...

elster
gedicht
morgens
um fünf

shout
shout

it out loud

Donnerstag, 28. Mai 2009

zu einem kommentar des herrn albers vom rimbaud verlag (bei Herrn Kehle)

(vgl. untenstehenden link) der herr produziert lyrik. er hat etwas erkannt. nämlich einen trend. daß nämlich lyriker nur noch preise für nicht veröffentlichtes bekommen. d.h. er produziert lyrik. die wie er erkannt hat, nicht veröffentlicht wird. d.h. er produziert keine lyrik. daß nur die gefeiten verlage überleben: dieses zugeben hievt ihn in die ungefeitheit. nach dem, was er zuvor gesagt hat, auch wenn’s am schluß steht. seriöse lyriker. die keine zivilisationsliteraten sind. er meint offensichtlich die gängigen klassiker. die keine zivilisationsliteraten sind. sondern gängige lyriker. (muß wohl mit der kultusministerkonferenz zusammenhängen: gibt’s das noch?) weil sie gekauft werden. gekauft wird, wer nicht zur zivilisation beiträgt. sie haben nämlich den status der zivilisation dadurch verlassen, daß sie zu münze geworden sind. ein enormes zugeständnis an das lyrikgequatsche! und daß lyriker zeit haben, das wissen diese selber, aber nur dann, wenn sie sie finden. lyriker sind tagediebe. herr albers ist einer, der sich in die zivilisation hinein so sehr verquatscht, daß er nichts mehr auf die reihe bringt, als die kassa. ich fürchte, an den lyrikern wird letztlich der markt sein mütchen kühlen. „das verkauft sich ja nicht.“ bedauernd vom engeler-verlag gelesen. eine kleine tragödie, die dem lyrikgequatsche aber doch wieder vorschub leistet.

>>> reaktion auf das hier gelesene (hier gedoppelt, falls es dort als kommentar nicht erscheint).

P.S. (31.5.09) hat sich erledigt. der kommentar ist bei herrn kehle nicht mehr vorhanden, auf den sich das hier bezog. kopiert hatte ich ihn nicht. benachrichtigt worden bin ich nicht. für die katz' das ganze. ich lasse es stehen. einfach so. nichts mehr von herrn kehle jedenfalls.

im anfang ...

im anfang
das bild

wortwart

das beinahe
der welt

ihr entgegen

so ein
„bis denne“

knotenlos

ich kann mich
nicht erinnern

Mittwoch, 27. Mai 2009

die ausgespart ...

die ausgespart
die mitte
nicht ist

nur das wort
an dem es
gebricht

das formel-
lose

wo immer ein
abakadabra

der sprache
sich begibt


„Im Zentrum des Fußbodens [im Florentiner Baptisterium] bemerkt man leicht einen leeren, schmucklosen Raum, als wäre dort irgendein Bau entfernt und nicht ersetzt worden. Dort stand das Taufbecken, das im späten 16. Jahrhundert Großherzog Ferdinand I. abreißen ließ, um dort den Apparat einer höfischen Taufe aufzustellen. Dieser niemals wiederhergestellte leere Ort ist ein Gespenst im Gespenst; in der geometrischen Maschine, einer Geometrie der Abwesenheit, ein weiteres Auge, das blind für die Welt, dessen Blick ein Anderswo schaut.“ Manganelli, La favola pitagorica (ad hoc übersetzt)
„mishe mishe to tauftauf thuartpeatrick“ - FW 3

Dienstag, 26. Mai 2009

Ernst Stadler: An die Schönheit

So sind wir deinen Wundern nachgegangen
wie Kinder die vom Sonnenleuchten trunken
ein Lächeln um den Mund voll süßem Bangen
und ganz im Strudel goldnen Lichts versunken
aus dämmergrauen Abendtoren liefen.
Fern ist im Rauch die große Stadt ertrunken

kühl schauernd steigt die Nacht aus braunen Tiefen.
Nun legen zitternd sie die heißen Wangen
an feuchte Blätter, die von Dunkel triefen

und ihre Hände tasten voll Verlangen
auf zu dem letzten Sommertagsgefunkel
das hinter roten Wäldern hingegangen -
ihr leises Weinen schwimmt und stirbt im Dunkel.



es jetzt in allen blogs wiedergeben! dank an Matthias Kehle für den hinweis.
N.B. aufs fette grüne klicken!

schneeflocke ...

schneeflocke
die in den
schwefel
lockte
den einen
schritt

all der schnee
der fällt

regen fällt nicht
er hat keine zeit

was fällt
nur
hat welche

schlehen ent-
locken

Montag, 25. Mai 2009

deutlich ...

deutlich
undeutlich
was er
ausheckt

das ver-
schwinden

im schrei
der schwalben

das schwarze
vorweg

der kurve
„ihr anfang“

dem tag
„seine nacht“

das zittern
der luft
zwischen
lot &
bot &
schaft

er? wer?

Sonntag, 24. Mai 2009

erzähl mir ...

erzähl mir
einen witz
daß ich
wenigstens
lächeln kann

über die
dummheit
des witzes
und der
geschichte
die

dico a te,
Clio

mich ge-
funden hat

Freitag, 22. Mai 2009

steine ...

steine
die dem mund
blumen
in all dem
fleisch

ihr aus
sich sein
im kern
der farbe

was sich
nicht zer-
beißen läßt

Donnerstag, 21. Mai 2009

wohnen ...

wohnen
in kiesel-
tsungen

den von
worten
erodierten

erudiert
den bach

hinab-
gehenden

den sie
entdeckten

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