Samstag, 7. Januar 2006

ein dunkles tier ...

ein dunkles tier
lauert auf dem acker
der schatten
meines kopfes

noch ein rekonstruktionsversuch

[Wo das Meer stillsteht 4,14]

Universität

wir streichen die marmelade einer generation aufs brot
wind – und rosa mädchenwaden
werden in den entschlossenen blick eines hungrigen wolfs gezwängt

kauen

das leuchtende weiß falscher zähne breitet sich aus im blut
sonnenlicht fährt fort, die überall im himmel herumstehenden antiken statuen zu zermahlen
der kopf der pfahlramme nickt bei jedem stoß

schlucken

sauber festgeklemmtes flügelfleisch
der klang des unterrichts ein von der kehle trocken gewrungenes handtuch
zum mittagessen – der rasen

den mund abwischen

pünktlich das wissen sauberwischen
bringt die um das armgelenk gewundene schlange in ordnung
wie die bei der promotion zu marmor gewordenen leute

ausscheiden

ausverkauf des masturbationsalters
schwarze kleiderärmel mit frischem orangensaft bespritzt
aufgeschwollener als alpträume
verderben – reift in einem verdorbenen magen

[Wo das Meer stillsteht 4,13] <<>> [Wo das Meer stillsteht 4,15]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare

Salustius, Über die Götter und die Welt - 8,3

8,3 Doch zunächst muß untersucht werden, was ihre gemeinsame Natur ist.
Seele ist das, wodurch sich die beseelten Wesen von den unbeseelten Dingen unterscheiden: Bewegung, Empfindung, Vorstellungskraft, Intuition.
Irrationale Seele ist also empfindsames und phantasievolles Leben; rationale Seele ist Leben, das Empfindung und Vorstellungskraft beherrscht, und sie bedient sich der Vernunft.
Außerdem folgt die irrationale Seele ihrerseits den Neigungen des Körpers: deshalb begehrt sie und erzürnt sie sich auf irrationale Weise; während die rationale Seele unter Zuhilfenahme der Vernunft den Körper verachtet, und indem sie mit der irrationalen Seele in Widerstreit gerät, erzeugt sie Tugend, wenn sie die Oberhand gewinnt, Laster hingegen, wenn sie unterliegt.

[Salustius 8,2] <<>> [Salustius 8,4]
Einleitendes

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