...

AN DEN MOND

O huldreicher Mond, ich denk’ daran zurück,
wie ich vor Jahresfrist auf diesen Hügel stieg,
dich zu betrachten – im Herzen beklommen:
Du hingst damals über jenen Wäldern dort,
wie du jetzt in deinen hellen Schein sie tauchst.
Doch getrübt schien mir und zitternd in Tränen,
die in die Augen mir traten, dein Antlitz
dem Blick, darüber, wie so mühselig
mein Leben war: und ist, noch auch sich ändert,
o mir so teurer Mond. Und dennoch hilft es,
mich zu erinnern, zu messen die Dauer
meiner Schmerzen. O wie willkommen ist dann
in der Jugend, wenn lang’ noch währet Hoffnungs=
Schimmer und kurz nur reicht Gedächtnis=Lauf,
sich zu erinnern an das, was vergangen,
ob es schon traurig und der Kummer stets währt!

Giacomo LEOPARDI, Alla Luna (dt. von mir)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Zufallsbild

besucher_l

auch

Dieses Weblog wird vom Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht.

Blogged.com

Aktuelle Beiträge

...
an der wand der schatten der glühbirne links daneben spinnwebenreste wi e...
parallalie - 10. Feb, 21:48
Ibn Hamdîs, Diwan, XXI
Er beschreibt eine Kerze 1 Eine Lanze aus Wachs, aufrecht...
parallalie - 5. Feb, 21:30
Auf dem Damenweg
Ein Vogelflug oben im Himmel Unten im Tal am Ohr das...
parallalie - 1. Feb, 23:06
Ibn Hamdîs, Diwan, XX
Er macht eine Satire auf einen Strauß Blumen 1 So...
parallalie - 1. Feb, 19:00
Ibn Hamdîs, Diwan, XIX
1 Zu Unrecht straftest du meines Herzens Zärtekeit mit...
parallalie - 31. Jan, 21:06

Status

Online seit 7223 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Feb, 14:11

Credits


Äpfelschuh'
black is black is black
che pizza!
Chemin des Dames
Cholera moribus
d-land
Giacomo Joyce
Ibn Hamdîs
ibridi
Impressum
in italiano
iste
kaefige
la torre
lyrik-lyrik
lyrisches intermezzo
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren