[Wo das Meer stillsteht 5,3]
Wo das meer stillsteht (1)
3
was eintönig ist und eintönig kopiert wird - ist kriminell
jemand, der allein auf einer klippe lebt, ist dem rand näher als die klippen
du - zerschmettert von tausend tonnen blauer felsen
augen - können nicht das zerschmettern des ozeans vermeiden
was die tage anschaut und was vom tage nackt ausgezogen wird
zeit - die hardcore-pornographie des todes
eine noch schärfer geglättete fischgräte kann niemals fehlgehen
ein tropfen bluts - hat die wasser verdünnt, das versunkene schiffe umgibt
archaisches elfenbein, doch erbarmungslos wie ein balkon
bäume - in ihren zweigen wieder grün-grüne fischschwärme
in diesem schneeweißen krankenzimmer - brütet das weiß
bloße brüste auf dächern aus - stürme
ändern jede hand, die zu sanft
des himmels beine am bettgestell befestigt
für das meer - gleitet der ozean noch sprachloser in träume
eine schabe zuckt schrecklicher als ein mensch
was vergangen und was vom vergangenen ausgespieen wird - ist nur fleisch
in dieser wirklichkeit - von dir erinnert - da ist nur längst vergang’nes fleisch
das blaue klippen ablehnt
das die flügel ablehnende meer : in stücke zerschlagen
auf deinem gesicht - schreibt jede welle mit licht die lügen-biographie
und ein den rand anstarrendes auge ist eine frische auster
wo die nekrose der letzten nacht sich endlos fort- und fortschwärzt
[Wo das Meer stillsteht 5,2] <<>> [Wo das Meer stillsteht 5,4]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare
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was eintönig ist und eintönig kopiert wird - ist kriminell
jemand, der allein auf einer klippe lebt, ist dem rand näher als die klippen
du - zerschmettert von tausend tonnen blauer felsen
augen - können nicht das zerschmettern des ozeans vermeiden
was die tage anschaut und was vom tage nackt ausgezogen wird
zeit - die hardcore-pornographie des todes
eine noch schärfer geglättete fischgräte kann niemals fehlgehen
ein tropfen bluts - hat die wasser verdünnt, das versunkene schiffe umgibt
archaisches elfenbein, doch erbarmungslos wie ein balkon
bäume - in ihren zweigen wieder grün-grüne fischschwärme
in diesem schneeweißen krankenzimmer - brütet das weiß
bloße brüste auf dächern aus - stürme
ändern jede hand, die zu sanft
des himmels beine am bettgestell befestigt
für das meer - gleitet der ozean noch sprachloser in träume
eine schabe zuckt schrecklicher als ein mensch
was vergangen und was vom vergangenen ausgespieen wird - ist nur fleisch
in dieser wirklichkeit - von dir erinnert - da ist nur längst vergang’nes fleisch
das blaue klippen ablehnt
das die flügel ablehnende meer : in stücke zerschlagen
auf deinem gesicht - schreibt jede welle mit licht die lügen-biographie
und ein den rand anstarrendes auge ist eine frische auster
wo die nekrose der letzten nacht sich endlos fort- und fortschwärzt
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Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare
parallalie - 6. Mai, 19:06