...
im gehen beleuchtet
zigarettenglut
den dunklen parkweg
dann unwillkürlich
den kopf vorstrecken
und die augen
zusammenkneifen
und einen meter
vor dem ende des weges
ausrufen:
"hier geht's nicht weiter"
zigarettenglut
den dunklen parkweg
dann unwillkürlich
den kopf vorstrecken
und die augen
zusammenkneifen
und einen meter
vor dem ende des weges
ausrufen:
"hier geht's nicht weiter"
parallalie - 25. Aug, 12:07
von der Bordsteinkannte
komm schon, Abgrund
neues Leben
dreissig Zentimeter
entfernt
hinaufschauen
zur steilen höhe:
nur fort nur fort
dem neuen leben
nachzueilen
sonst biegt es
um die ecke
eines schönen Menschen
schmiegt sich in die Tage
wie Seide in Achseln
entwischt und hinterlässt
nur Duft
des Vergänglichen, dem
was wäre
gewesen
ein erinnern
an das wissen
um das,
was wir wußten,
aber nicht
sehen wollten
Das Leben als Schatten
des Todes begreifen
Und uns finden, mitten
in dem Disput
zwischen Hitze
und Tau:
Mensch
ein kommen
ein ankommen
ein umkommen
geh
komm
vorbei
hier nur
und nimm den Tee
einen Seufzer Weihrauch
eine Prise Atem
in die Schritte
Deines Gehens
die rennen
im Rasten
fahrige finger
hinstürzen
in unfertige sätze
nur um still zu liegen
einen moment lang
und denken
au backe
der tee wird kalt
ganz fertig liegt
ausgerollt gleich Teig
sich hebt
atmet, plötzlich
in Tiefen
gipfelt -
anders : halt
im widerklang
der worte
sich einen raum
so weit
daß keine decke
vom boden
je etwas weiß
die ecken dann
winkelt der mensch
und ziehet die wände
in der Wüste
Sahara, berechnet
der Durst bleibt salzarm
vibriert durch
verendendes Wort
und vertrocknete Träne
zur Oase : warte
eine prise roter sand
so schreibt sich wüsten
wer nicht warten kann
rieselt fort
am dünenkamm
wandert
und kommt doch nicht an
Sand heran. Legt auf Feigen
sich und Tränen
dringt ins Ohr
ein Zauberbann
morgens dann, am Spiegel
- ach schau her -
glotzt es uns an
was-sein-wird war
was-war wird sein
zähne knirschen ird'nen schall
zungen schmatzen feigen rot
zehren salz aus zährenblick
aufgeklappte gesichter
an ohrmuschelscharnieren
die See, der Sturm haucht
Atem ein, sich hinaus
in die kleine Welt
schneckenhausgerollt
so liegen wir bei nacht
lauschen dem Ohr nach
was es von innen höre
zieht uns der mond
in seine krater
atmen nicht mehr
hören nicht mehr
gleiten nur auf
langen e-lauten
zwischen s und n
zunge wellt, sucht
zungenwelt
unter dem Perlmuttmond
der Strömung kleinem,
feuchten Zwinkern
und den tausenden
Polypenstreichlern
lauert die Sehnsucht
nach dem A
hinsinken dann und mit dem gras
sich verstreichen lassen
zu grüner erdenstullenbutter
glückssehne alalie, wenn sie
gespannt mit schweigepfeilen
O l'Oméga, rayon violet des Ses Yeux! *)
*) Rimbaud: Voyelles
in der Muschel Windung
das Lied der Erde?
Ein Ende der Trauer
herbeigeseufzt in
die gewundenen Strassen
und Bordsteine, die Schöße
der Stadt, der Leere
das Glucksen von Mond
von einfacher Freude des
ersten Schrittes oder des
letzten, was kümmerte es
die Wellen werden kommen
und tragen, was sich
überlässt:
zwei oder drei Atemzüge
und ein neuer Sprung
mit zement zu bordsteinen
gegossen - dumpfes sein
am straßenrand, an dem
die wellen sich brechen :
nur hoch genug schwappen
und jenseits sich aufrichten
im jeweils neuen robinson :
doch niemals ohne schiffbruch
Schiffchen nur,
auf Weberstühlen
und verstaubter
Klaviatur, Muscheln,
Innenspur
eigentaub im hohlen Blick
auf saftige Bordsteine
und ruft von der bordsteinkante
"mann über bord" - zettelt lemminge
ins bild die das muster die kante
die weber die bordstein' die hohen
im schweben (und komm schon!)
vor der wand möcht' wohl (verweile doch!)
ein abgrund die wand sich heben
solang' du neues leben schau'
dreissig und neu schon und
zentimenter schauen
kannst entfernt und augauf
kursiv: vgl. anfang des threads
das Auge, hinaufschauen
zur steilen Höhe geht es blass
rinnt sich aus
nur fort, nur fort, ja wohin?
Zentimeterabyss
mitten in dem neuen Leben
kein Atem, Dir nachzueilen
und schnell noch das Leb
klammern in einem Vers
sonst biegt es
und bringt Dich und mich
um die Ecke
sieh!
Ich hatte mein Wort erkannt. Und: vice versa
bleibt zurück harrt vor der ecke:
ein stück seide
das in sich zusammenduftend
seine form schon verändert hat
wenn dein auge die vorletzte
erst wahrgenommen
deine schritte im nachhall
um ecken nur noch verwandt
mit der quelle des klangs