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ich kannte sie nicht, die kollegin meiner frau, sie lebte selbst auf dem land nicht weit von hier, aber schon im Latium, und noch vor den ferien war die rede davon, sie besuchen zu fahren. vor 2 wochen kam sie plötzlich ins krankenhaus: es blieb nur noch eine einzige behandlungsmöglichkeit: morphium. sie starb heute morgen. sie war 28 jahre alt. sie hieß Simona.
parallalie - 22. Aug, 17:01
plötzlich
von menschen, mit denen man zusammen irgendwann,
bei passender gelegenheit, noch dieses oder jenes erleben wollte,
reisst einen in ein gefühl der eigenen vergeblichkeit ...
aufgeschoben wird zu aufgehoben, doch nicht im sinne des tröstenden geborgenseins.
ende mai, am tag seines 60. geburtstag, habe ich zusammen mit freunden einen freund begraben, mit dem ich mich über drei jahrzehnte immer wieder neu zerstritten habe, weil er nicht akzeptieren wollte, dass ich nicht seine leibeigene, sondern "nur" seine freundin sein will. zur osterzeit, vier monate nach dem letzten streit, klingelte spätabends das telefon, zu einer zeit, in der
er gewöhnlich anrief, um mit mir über den jeweils letzten streit zu sprechen.
am apparat war sein nachbar: habe den freund wochenlang nicht gesehen und gehört, sein fahrrad habe wie lange nicht benutzt auf dem hof gestanden, da habe er durch die polizei die wohnung aufbrechen lassen und den freund tot im bett gefunden ... vier wochen schon müsse er da gelegen haben ...
ja, auch er habe sich um die weihnachtszeit mit dem freund bitterböse zerstritten ... und als er nach monaten fähig gewesen sei, über seinen eigenen schatten zu springen und ihn zu einem versöhnungsgespräch einzuladen, sei es zu spät gewesen ...