Flucht

Felsen und Sand und kein Wasser
Sand, den seine Schritte besäen
ohne Zahl, bis hin zum Horizont:
Er floh, und Niemand, der ihn verfolgte.
Zermahlen, erloschen das Geröll
vom Wind zernagt das Gestein
gespalten vom wechselnden Frost
trocken der Wind und kein Wasser.
Kein Wasser für ihn
der nichts brauchte als Wasser
Wasser zum Auslöschen
Wasser, ein wilder Traum
unmögliches Wasser, um sich zu läutern.
Bleierne Sonne, strahlenlos
Himmel und Dünen - kein Wasser
Ironisches Wasser der Fata Morgana
Wertvolles Wasser, dräniert in den Schweiß
oben - unentbrannt - das Wasser der Zirruswolken.
       Er fand den Brunnen und stieg hinab,
tauchte die Hände ein, und das Wasser ward rot.
Niemand konnte je wieder davon trinken.

12. Januar 1984

Primo LEVI (dt. von mir)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Zufallsbild

roma

auch

Dieses Weblog wird vom Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht.

Blogged.com

Aktuelle Beiträge

...
an der wand der schatten der glühbirne links daneben spinnwebenreste wi e...
parallalie - 10. Feb, 21:48
Ibn Hamdîs, Diwan, XXI
Er beschreibt eine Kerze 1 Eine Lanze aus Wachs, aufrecht...
parallalie - 5. Feb, 21:30
Auf dem Damenweg
Ein Vogelflug oben im Himmel Unten im Tal am Ohr das...
parallalie - 1. Feb, 23:06
Ibn Hamdîs, Diwan, XX
Er macht eine Satire auf einen Strauß Blumen 1 So...
parallalie - 1. Feb, 19:00
Ibn Hamdîs, Diwan, XIX
1 Zu Unrecht straftest du meines Herzens Zärtekeit mit...
parallalie - 31. Jan, 21:06

Status

Online seit 7581 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Feb, 14:11

Credits


Äpfelschuh'
black is black is black
che pizza!
Chemin des Dames
Cholera moribus
d-land
Giacomo Joyce
Ibn Hamdîs
ibridi
Impressum
in italiano
iste
kaefige
la torre
lyrik-lyrik
lyrisches intermezzo
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren